Ma vie: MAX RAABE
Ma vie: MAX RAABE
43 min. ZDF/ Arte 2007
Er wirkt wie ein Mann, der aus der Zeit gefallen ist: Der Sänger Max Raabe verführt sein Publikum mit seiner Musik zu einer Zeitreise in die Weimarer Republik und lässt die goldenen 20er Jahre wiederauferstehen. Mittlerweile hat er es damit zum Weltruhm gebracht. Durch Japan, China und die USA ist er mit seinem 12-köpfigen Palast Orchester schon mehrfach getourt und hat dort die größten Konzertsäle gefüllt. Ein Höhepunkt seiner Karriere ist ein Konzert in der Carnegie Hall in New York im November 2007, wo ihn 2800 Zuschauer mit Standing Ovations feiern. Vor mehr als 20 Jahren gründet der damalige Musikstudent Max Raabe sein Palast Orchester mit dem er in Kneipen und auf Familienfeiern auftritt um seine Haushaltskasse aufzubessern. Seine Idee ist einfach und trifft auf eine Marktlücke: Zu dieser Zeit gibt es kein Orchester, dass das Repertoire von Liedern aus den 20er und 30er Jahren in den Originalarrangements spielt. Der staatlich geprüfte Opernsänger (Bariton) entscheidet sich für die leichte Muse und wird, wie er sich selbst bezeichnet, „Unterhaltungskünstler“. 1992 schreibt er seinen ersten Hit: „Kein Schwein ruft mich an, sein großer Durchbruch, mit dem er in den Charts landet. Fortan werden die Bühnen größer und das Repertoire des Palast Orchesters wächst. Max Raabe wird 1962 als Sohn einer Bauernfamilie in Lünen/Westfalen geboren. Im Kinderkirchenchor seiner Heimatgemeinde und in der Kantorei seiner Schule, einem katholischen Internat, sammelt er erste musikalische Erfahrungen. Hier begegnet er seinem besten Jugendfreund, dem Pianisten Christoph Israel, mit dem er bis heute Gesangsprogramme schreibt und auf Tournee geht. Nach dem Abitur geht Raabe nach Berlin, wo er privaten Gesangsunterricht nimmt, den er sich durch Gelegenheitsjobs finanziert. Obwohl er sehr wenig Geld hat, legt er großen Wert auf gepflegte Kleidung im Stil der 20er Jahre, die er in Second Hand Läden kauft. „Zuhause ist niemand daran Schuld, dass ich mich für die Musik dieser Zeit interessiere“, sagt er. Eine alte Schellack Platte, die er im Plattenschrank der Eltern gefunden hat, war der Auslöser.